Ein theologischer Leitfaden für Immobilien und Renovierungen

Ein theologischer Leitfaden für Immobilien und Renovierungen

Da wir in einer Zeit sind, in der wir Schritte zum Kauf, Bau oder Anmietung von Gebäude empfehlen, scheint es klug, unsere Bautheologie zu thematisieren und auszuarbeiten. Das Ziel als Älteste wird es sein, zwei Gräben klugerweise zu vermeiden:

  • Rühmen der eigenen Gebäude (eine Form des Materialismus) – wo wir die Gesundheit unserer Gemeinde an den Gebäuden messen, oder die Treue des Herrn zu uns an der Qualität unserer Gebäude messen, oder uns in unseren Gebäuden vor anderen rühmen, oder in unseren Gebäuden Bestätigung für den Dienst am Evangelium finden.
  • Verachtung unserer Gebäude (eine Form der Askese) – wo wir unsere geistliche Reife daran messen, wie glücklich wir mit heruntergekommenen Gebäuden sind, oder uns mit unseren alten Einrichtungen brüsten, oder physische Renovierungen und Baumaßnahmen mit Weltlichkeit gleichsetzen, oder Gott fälschlicherweise beschuldigen, Kirchen zu richten, die ihre Räumlichkeiten verbessern.

Neben der Vermeidung dieser Gräben wollen wir auch ein positives, biblisches Verständnis für die physischen Ressourcen entwickeln, um unsere Berufung als Botschafter für Christus und Diener des Evangeliums zu erfüllen. Wir wollen nicht von Gebäuden abhängig sein, aber wir wollen jede Ressource nutzen, die der Herr zur Verfügung stellt, um seinen Namen zu ehren und als seine Gemeinde Früchte zu tragen. Wir wollen gute Haushalter sein. Wir wollen eine Gemeinde sein, die weise und treu durch Bauprojekte geht. Wir wollen aus der Heiligen Schrift eine Theologie des Gemeindeeigentums, der Gebäude und der materiellen Ressourcen verstehen.

I. EINE THEOLOGIE VON GEBÄUDEN

1. DIE BEDEUTUNG MATERIELLER ORTE IN DER SCHRIFT

Die physische Welt wurde zum Guten geschaffen, nicht zum Bösen, und kann für Gutes oder Böses benutzt werden. Mehr noch, der Herr hat materielle Orte in der geschaffenen Welt für bedeutende Zwecke benutzt.

  • Säulen und Altäre (Genesis 12:7-8; 22:9-14; 28:10-22; 2 Samuel 24:18-25)
  • Die Stiftshütte (Exodus 24:15-25:9; 40:34-38)
  • Das verheißene Land (Exodus 32:11-14; Josua 4:1-7)
  • Jerusalem (Nehemia 1:8-10)
  • Der Tempel (1 Könige 8:1-11; 2 Chroniken 7:11-12)
  • Jesus Christus nimmt Menschenfleisch an (Johannes 1,1-14)
  • Unser Leib (1. Korinther 6,17-20)
  • Die Gemeinde, der Leib Christi (1. Korinther 12,12-31)
  • Der neue Himmel, die neue Erde, das neue Jerusalem (Offenbarung 21)

Mit dem Fortschreiten der Bibel verlagert sich der Schwerpunkt der physischen Orte und Gebäude. Das Alte Testament ist voll von physischen Schatten und Typen, die das Volk Gottes auf das Kommen ihres Messias vorbereiten sollten. Das gesamte Opfersystem wurde in Jesus Christus erfüllt. Der physische Tempel in Jerusalem wich unter dem neuen Bund der Gemeinde-als-Tempel-Gottes. Er wohnt in einem Volk, nicht in einem Gebäude. Das Gespräch zwischen Jesus und der samaritischen Frau am Brunnen signalisierte einen deutlichen Übergang. Jesus sagte zu ihr: „Frau, glaube mir, es kommt die Stunde, wo ihr weder auf diesem Berg noch in Jerusalem den Vater anbeten werdet. 22 Ihr betet an, was ihr nicht kennt; wir beten an, was wir kennen, den das Heil kommt aus den Juden. 23 Aber die Stunde kommt und ist schon da, wo die wahren Anbeter den Vater im Geist und in der Wahrheit anbeten warden; den der Vater sucht solche Anbeter. 24 Gott ist Geist, und die ihn anbeten, müssen ihn im Geist und in der Wahrheit anbeten.“ (Johannes 4,21–24 (SLT)

Natürlich ist der Herr nicht mit physischen Räumen zu Ende gekommen. Es wird einen neuen Himmel und eine neue Erde, ein neues Jerusalem und alle möglichen herrlichen physischen Räume im ewigen Zustand geben, und wir sollen uns darüber freuen. Obwohl das Opfersystem und der physische Tempel des Alten Testaments in Christus und seiner Gemeinde erfüllt wurde, repräsentierten und reflektierten sie auch die Realität des Himmels auf verschiedene Weise. Moses sollte die Stiftshütte genau nach dem von Gott vorgegebenen Entwurf bauen, weil sie eine Kopie der Wirklichkeit im Himmel sein sollte.

2. WAS AM PHYSISCHEN ORT GESCHIEHT, IST DAS WESENTLICHE

Denken Sie an die Worte Gottes durch den Propheten Haggai:

Haggai 2,1-9

2 Am einundzwanzigsten Tag des siebten Monats erging das Wort des HERRN durch den Propheten Haggai folgendermaßen: 2 Rede doch zu Serubbabel, dem Sohn Schealtiels, dem Statthalter von Juda, und zu Jeschua, dem Sohn Jozadaks, dem Hohenpriester, und zu dem Überrest des Volkes und sprich: 
3 Wer ist unter euch übriggeblieben, der dieses Haus in seiner früheren Herrlichkeit gesehen hat? Und wie seht ihr es jetzt? Ist es nicht so viel wie nichts in euren Augen? 4 Aber nun sei stark, Serubbabel, spricht der HERR; auch du Jeschua, sei stark, du Sohn Jozadaks, du Hoherpriester, und alles Volk des Landes, seid stark, spricht der HERR, und arbeitet! Denn ich bin mit euch, spricht der HERR der Heerscharen. 5 Das Wort, aufgrund dessen ich mit euch einen Bund gemacht habe, als ihr aus Ägypten zogt, und mein Geist sollen in eurer Mitte bleiben; fürchtet euch nicht! 
6 Denn so spricht der HERR der Heerscharen: Noch einmal, eine kurze Weile, werde ich den Himmel und die Erde erschüttern, das Meer und das trockene Land; 7 und ich werde auch alle Heidenvölker erschüttern, und das Ersehnte aller Heidenvölker wird kommen; und ich werde dieses Haus mit Herrlichkeit erfüllen, spricht der HERR der Heerscharen. 8 Mein ist das Silber, und mein ist das Gold, spricht der HERR der Heerscharen. 9 Die letzte Herrlichkeit dieses Hauses wird größer sein als die erste, spricht der HERR der Heerscharen; und an diesem Ort will ich Frieden geben!, spricht der HERR der Heerscharen.

Gott benutzt physische Gebäude. Die Herrlichkeit eines Gebäudes liegt nicht in Größe, Stil und Üppigkeit, sondern in der Art und Weise, wie Gott es benutzt, um seine Ziele zu erreichen. In den Tagen von Serubbabel trauerten einige Menschen, und einige freuten sich über den Anblick des neuen Tempels, meist aus den falschen Gründen. Der Herr wollte, dass sie begriffen, was am wichtigsten war. Jesus Christus würde eines Tages genau diesen Tempel betreten. Der Sohn Gottes würde Fleisch annehmen, in Jerusalem einziehen und Frieden bringen.

Natürlich würde auch der neue Tempel nicht von Dauer sein. Jesus Christus kündigte seine Zerstörung an: „Jesus verließ den Tempel und ging weg, als seine Jünger kamen, um ihn auf die Gebäude des Tempels hinzuweisen. Aber er antwortete ihnen: ‚Ihr seht das alles, nicht wahr? Wahrlich, ich sage euch: Es wird hier nicht ein Stein auf dem andern bleiben, der nicht hinuntergeworfen wird. (Matthäus 24,1-2). Der Tempel diente einem Zweck, und dann wurde er zerstört. Ein weiterer Tempel wurde gebaut, der Leib Christi, die Gemeinde, erfüllt mit dem Geist Gottes.

3. DIE GEMEINDE sind Menschen, KEIN GEBÄUDE

Die Vereinigung mit Christus durch die Innewohnung des Heiligen Geistes, der uns mit Christus vereint, ist eine der herrlichen Wahrheiten des Evangeliums (Galater 2,20; 1. Korinther 6,17-20). Mehr noch, wir sind durch unsere Vereinigung mit Christus miteinander verbunden. Die Gemeinde besteht also aus Menschen. Wir sind die Steine eines neuen Tempels zur Ehre Gottes, und Christus ist der Eckstein:

1. Petrus 2,4-5

Wenn ihr zu ihm kommt, einem lebendigen Stein, der von den Menschen verworfen, aber vor Gott auserwählt und kostbar ist, so werdet ihr selbst wie lebendige Steine als geistliches Haus aufgebaut, um ein heiliges Priestertum zu sein, um geistliche Opfer darzubringen, die Gott durch Jesus Christus annehmbar sind.

4. UNSERE HAUPTARBEIT IST GEISTLICH, NICHT PHYSISCH

Matthäus 28,18–20

18 Der Herr Jesus Christus hat uns beauftragt, Jünger zu machen, nicht Gebäude: „Und Jesus trat herzu, redete mit ihnen und sprach: Mir ist gegeben alle Macht im Himmel und auf Erden. 19 So geht nun hin und macht zu Jüngern alle Völker, und tauft sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes 20 und lehrt sie alles halten, was ich euch befohlen habe. Und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an das Ende der Weltzeit! Amen.

Der Apostel Paulus kam absichtlich zu den Korinthern, nicht mit der Weisheit der Welt, sondern mit Christus und dem Gekreuzigten, „in der Demonstration des Geistes und der Kraft„, durch Leben, die durch das Evangelium verwandelt wurden. Es ist sinnvoll, seine Argumentation auf Gebäude auszudehnen. Wir predigen Christus und betrachten durch die Kraft Gottes verwandelte Leben durch das Evangelium als Belege für unsere Früchte, nicht Gebäude.

5. GEBÄUDE SIND HILFREICH, NICHT AUSSCHLAGGEBEND

Es ist weise, daraus den Schluss zu ziehen, dass wir keine Gemeindegebäude benötigen. Wenn der Tag kommt, an dem wir unser Gemeindeeigentum verlieren, wird die Gemeinde bleiben und, durch Gottes Gnade, gedeihen. Die Tore des Hades werden sich nicht gegen die Gemeinde Jesu Christi durchsetzen (Matthäus 16,18).

Gleichzeitig sind Gemeindegebäude hilfreich. Wenn der Herr es zulässt, sind wir weise, jede Ressource zu nutzen, die wir im Dienst des Evangeliums und der Erbauung seiner Gemeinde erhalten. Obwohl wir viel über die weise Nutzung und den Zweck von Gemeindeeigentum und -gebäuden sagen könnten, soll der folgende Abschnitt einige Möglichkeiten aufzeigen, wie unsere Gebäude uns helfen, die Mission zu erfüllen, zu der Christus uns beruft.

II. UNSERE ABSICHT FÜR GEBÄUDE

Wie bereits erwähnt, sind Grundstücke und Gebäude von Gemeinden nicht unbedingt erforderlich, aber sie können hilfreich sein. Sie sind nicht böse, obwohl sie aus bösen Gründen gebaut und genutzt werden können. Sie können ablenkend und langweilig sein, aber sie können auch nützlich sein, wenn es darum geht, den Weltmissionsbefehl zu befolgen.

Hinter unserer Theologie des Gemeindeeigentums steht unsere Theologie aller geschaffenen Dinge. Es sind Gaben des Herrn, die zu Recht oder zu Unrecht verwendet werden können, zur Ehre Christi oder zur Ehre der Menschen. Wir brauchen wahrscheinlich eine ständige Erinnerung an den Zweck der physischen Dinge, die demütig und mit echtem Dank empfangen werden sollen. Sie sollten im Dienst für Christus und sein Reich, für den Dienst am Evangelium, für die Liebe zu den Menschen eingesetzt werden. Wenn wir sie weiterhin als bloße Mittel betrachten, mit denen wir unsere Mission als Gemeinde erfüllen, dann werden wir wahrscheinlich auf einem guten Weg bleiben.

1. EIN ORT, AN DEM MAN SICH ZUR ANBETUNG UNSERES GROSSEN GOTTES VERSAMMELN KANN, WOBEI ABLENKUNGEN SO GERING WIE MÖGLICH GEHALTEN WERDEN (SCHNEE UND REGEN; LÄRM; INTENSIVE KÄLTE ODER HITZE USW.)

Obwohl wir uns in viele kleine Haus-Gemeinden aufteilen könnten, die sich in Häusern treffen und von verschiedenen Ältestengruppen betreut werden, bietet ein Gebäude die Möglichkeit, sich als eine Ortsgemeinde zu treffen, die unter der Leitung einer Gruppe von Ältesten ein Zeugnis für die umliegende Welt ablegt.

Ein Gebäude hilft uns auch, die Ressourcen des Herrn mit Präzision und Weisheit zu bündeln. Wenn wir uns zu einer Zeit an einem Ort versammeln, kann die Gemeinde durch den Dienst eines Pastors, der eine Predigt hält, durch den Dienst eines Musikteams, das den Gesang leitet, aufgebaut werden.

Ein Gebäude ermöglicht es uns, Gott gemeinsam anzubeten. Es erlaubt uns, gemeinsam zu einer Zeit das Brot zu brechen. Es schützt unseren Körper vor Regen und Schnee, damit wir die Verkündigung des Wortes hören, als Gemeinde beten und den Herrn mit minimalen Ablenkungen anbeten können. Sie bietet den Mitgliedern unserer Gemeinde einen Raum, in dem sie einander ermutigen, stärken, dienen und lieben können.

2. EIN ORT, UM DIE HEILIGEN FÜR DAS WERK DES DIENSTES AUSZURÜSTEN (SCHULUNGSRÄUME; GEMEINSCHAFTSRÄUME; KINDERstundenRÄUME)

Die meisten unserer Pastoren und Mitarbeiter haben ein Büro in der Gemeinde, das sehr hilfreich ist, um Predigten vorzubereiten, Mitglieder zu betreuen und Bibelarbeiten zu unterrichten. Als Paulus in Ephesus predigte, wurde er nicht in der Synagoge empfangen, aber er konnte „täglich Lehrgespräche in der Schule eines gewissen Tyrannus“ halten (Apostelgeschichte 19,9 (SLT)). Etwa zwei Jahre lang predigte, lehrte und machte Paulus in diesem Gebäude Jünger. Ich bin sicher, dass er dafür sehr dankbar war.

3. EIN ORT, DER UNS HILFT, JÜNGER VON JESUS CHRISTUS ZU MACHEN UND ZUKÜNFTIGE PASTOREN UND LEITER BEI DER ARBEIT AUSZUBILDEN

Das Grundstück und die Gebäude der Gemeinde erlauben es uns, gewisse Hindernisse für den Dienst zu überwinden, wie z.B. Platz- und Parkplatzbeschränkungen, Kosten für Versorgungseinrichtungen usw. Wenn z.B. die Unterbringung für zukünftigen Praktikanten ein bedeutendes Hindernis für eine Ausbildung darstellt und der Herr Mittel zur Verfügung stellt, um diese Hindernisse zu beseitigen, dann kann es klug sein, dies zu tun.

4. EIN SICHTBARES ZEICHEN DER GEMEINDE

Fremde können hereinspazieren. Vorbeifahrende Personen können sehen und sich erkundigen. Menschen können sehen und hören, dass die Gemeinde eine gemeinschaftliche Gemeinde ist, weil wir einen Ort haben, an dem wir uns einmütig versammeln können. Obwohl die Gemeinde ein Volk und kein Gebäude ist, zeigen sich diese Menschen als die Gemeinde, wenn sie sich im Anbetung, im Gottesdienst und in der Fürsorge füreinander versammeln.

Der Herr gebraucht unsere Einheit, unser auf Christus ausgerichtetes Leben und die Verkündigung des Evangeliums, um der Welt Zeugnis zu geben. Gleichzeitig ist es hilfreich, wenn wir einen Ort haben, an dem Menschen von der Straße hereinkommen und tatsächlich unsere Einheit, unser Leben in Christus und die Verkündigung des Evangeliums bezeugen können. Auch hier ist ein Gebäude nicht unbedingt erforderlich, aber es ist zu diesem Zweck hilfreich.

Wir ermutigen dich, in den kommenden Tagen Zeit zu nehmen, um einige Passagen in diesem Dokument zu lesen und den Herrn zu bitten, dass er uns Weisheit für die Entwicklung und Miete oder Kauf unserer Gebäude gibt. Wenn dir andere Schriftstellen in den Sinn kommen, die hilfreich sein könnten, während wir über Gebäude nachdenken, dann schicke diese Stellen und Ideen bitte an die Ältesten.

Material adaptiert von den Ältesten der Del Ray Baptist Church in Alexandria, VA